Samstag, 1. Dezember 2012

Ein ganz besonderer Adventskalender von Eva Markert

Ein ganz besonderer Adventskalender
Eine Weihnachtserzählung
zum Vorlesen und Selberlesen
von

Eva Markert
Im Dezember stand Mona immer besonders gern auf. Noch vor dem Anziehen öffnete sie ein Türchen ihres Adventskalenders. Darauf freute sie sich jeden Morgen. Einmal, weil sie Schokolade so gern mochte. Aber auch, weil Weihnachten wieder einen Tag näher gerückt war.
Dieses Jahr schenkte Opa ihr einen Adventskalender nur mit Bildern. Zuerst war Mona nicht sonderlich begeistert. Ein Schokoladenkalender wäre ihr tausendmal lieber gewesen.
Natürlich wollte sie Opa nicht zeigen, dass sie enttäuscht war, doch er merkte es trotzdem. „Du wirst sehen, Mona“, munterte er sie auf, „das ist ein ganz besonderer Kalender. Die Bildchen sind bestimmt wunderhübsch. Als ich ungefähr in deinem Alter war, hatte ich auch mal so einen. Ich erinnere mich noch genau: Es war die spannendste Adventszeit, die ich je erlebt habe.“
Mona betrachtete den Kalender. Er war ziemlich groß und sah nicht übel aus: Ein kunterbunter Weihnachtsbaum war darauf abgebildet, der über und über mit Kerzen, Girlanden, Schleifen und Kugeln geschmückt war. Auf der Spitze steckte ein goldener Stern. Unter dem Tannenbaum lagen viele in buntes Papier eingewickelte Geschenke mit großen Schleifen.
„Vielen Dank, Opa“, sagte sie höflich. „Ich bin schon gespannt auf die Bilder hinter den Türchen.“
Und das stimmte auch – zwar nicht ganz, aber fast.

1. Dezember
Der Mond
Als Mona am 1. Dezember aufwachte und das Licht anknipste, fiel ihr Blick sofort auf den Adventskalender. „Keine Schokolade“, dachte sie, und: „Heute darf ich das erste Türchen aufmachen.“
Sie sprang aus dem Bett und tapste auf bloßen Füßen hin. Es war gar nicht einfach, auf dem großen Bild die Nummer 1 zu finden und das Türchen aufzuknibbeln.
Mama kam herein und sah zu.
„Oooh“, machten beide bewundernd, als Mona das Türchen endlich aufbekam. Ein kugelrunder Mond mit roten Wangen, langer Nase und freundlichen Augen lachte ihnen entgegen.
„So ein tolles Bild hatte ich noch nie im Adventskalender“, meinte Mona. „Es sieht aus, als könnte man den Mond anfassen und aus dem Bild herausnehmen.“
Sie guckte sich das Bild an diesem Tag noch öfter an. Das tat sie bei Schokoladenkalendern nie.
Als sie abends ins Bett gehen wollte – oder besser gesagt, als sie ins Bett gehen musste -, geschah etwas sehr Merkwürdiges. Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und schrie auf. Vor Schreck, vor Überraschung, vor Freude – alles gleichzeitig!
Im Zimmer war es schummrig. Jemand hatte die Vorhänge zugezogen, sodass kein Licht von draußen hereinfiel. Und über ihrem Bett ...
„Mama!“, schrie Mona. „Komm mal ganz schnell her!“
Über ihrem Bett leuchtete ein rundes, gelbes Gesicht mit roten Wangen, freundlichen Augen und einem lachenden Mund: ein Mond, genauso einer wie in Opas Adventskalender!
(...)


Leseprobe aus "Ein ganz besonderer Adventskalender", erhältlich bei amazon.


Leserstimmen:
"(...) Ich werde unseren Kleinen den Adventskalender im Dezember vorlesen und freue mich sehr auf staunende Ohhs und das Betteln nach noch einer Geschichte mehr. Persönlich halte ich die gemeinsam verbrachte Zeit und die märchenhaften Geschichtchen für ein wesentlich aufregenderes "Warten auf Weihnachten" als plain chocolate. Dafür vielen Dank an die Autorin.
Unbedingt empfehlenswert - besonders für Vorlese-Eltern und große Kinder ;-)"

"Ein zauberhaftes Buch wie die kleine Mona eine besonders aufregende und wunderbare Adventszeit erlebt. Hinter jedem Bildchen im Adventskalender steckt eine Überraschung die im Laufe des Tages entdeckt werden will."